Wie wenn im Kreuzgeflecht des Ruthenzauns besteht aus sechs von Hand bearbeiteten und symmetrisch ineinander verkeilten Brettern mit Motiven schweizerischer und aussereuropäischer Herkunft, welche in Kombination mit auf Kopierpapier gedruckten und gerahmten Renderings präsentiert werden. Diese zeigen aus dem selben Formenschatz digital entwickelte Tongefässe, die durch die Vervielfältigung auf einem profanen Laserdrucker von Objektfotografien kaum zu unterscheiden sind und den Eindruck einer archäologischen Indexierung erzeugen.
Das für die Installation titelgebende Zitat befindet sich auch auf einem mit Filzstift markierten Siebdruck-Faksimile zweier Seiten aus dem Buch Stilfragen: Grundlegungen zu einer Geschichte der Ornamentik (1883) des österreichischen Kunsthistorikers Alois Riegl.

Ausgehend von Verzierungen an prähistorischen Knochenfunden formuliert Alois Riegl eine – in der Sprachwahl und nach damaliger Wissenschaftspraxis – amüsante Genealogie des geometrischen Stils, welche sich von der antiken und frühmittelalterlichen bis in die orientalische Kunst hinein fortsetzt. Dieses Zitat formuliert eine Reaktion auf die durch Gottfried Semper im 19. Jh. vertretene technisch-materialistische Entstehungstheorie des geometrischen Stils.


Common Affairs. Eine Verflechtung gemeinsamer Angelegenheiten
Fundaziun Nairs, 2018